Im Kontext der Künstlichen Intelligenz taucht in jüngster Zeit häufiger der Begriff der Artificial General Intelligence auf.
Interessierte Beobachter fragen sich: Was bedeutet Artifical General Intelligence auf Deutsch?
Was heißt Artifical General Intelligence auf Deutsch übersetzt?
Ganz simpel übersetzt heißt Artifical General Intelligence auf Deutsch „Künstliche allgemeine Intelligenz“.
Diese einfache Antwort zur Frage, was Artifical General Intelligence auf Deutsch heißt, liefert jeder Suchmaschinenübersetzer.
Doch damit ist noch längst nicht beantwortet, um was es sich bei der AIG (Artifical General Intelligence) eigentlich handelt.
Diesem Sachverhalt kommen wir aber näher, wenn wir den Begriff Artifical General Intelligence auf Deutsch etwas allgemeiner fassen, wie es schon die englische Begrifflichkeit nahelegt:
Nennen wir doch die Artifical General Intelligence auf Deutsch „Künstliche generalisierte Intelligenz“. Damit wird der Begriff auf einmal sehr spannend. Es handelt sich nämlich um die hypothetische Intelligenz von Computerprogrammen, die jede intellektuelle Aufgabe ebenso wie ein Mensch ausführen können. AGI wäre damit eine menschenähnliche KI, die es bislang nur in der Science-Fiction gibt.
Artifical General Intelligence Definition: Das ist der Unterschied zu „normaler“ KI
Die AGI, die manchmal auch als „Strong AI“ (im Gegensatz zu „Weak AI“) bezeichnet wird, soll über Bewusstsein, Empfindungsvermögen und Selbstbewusstsein verfügen. In Bezug auf die jüngste KI-Revolution ChatGPT rätselt die Welt bislang, ob hier schon AGI am Werk ist, aber Fachleute widersprechen (noch).
Auf jeden Fall lassen sich die Unterschiede zwischen beiden KI-Formen herausarbeiten. Die schon in verschiedenen Bereichen genutzte Weak AI verfügt jedenfalls nicht über menschenähnliche kognitive Fähigkeiten, nicht über Emotionen und infolgedessen über keine Persönlichkeit.
Sie kann dennoch selbstständig Aufgaben lösen und kreative Texte oder auch Programmcodes generieren. Dabei geht sie aber von bestehenden Vorgaben aus, die sie nur neu zusammenfasst. Die AGI hingegen kann auch Lösungen für vollkommen ungewohnte Aufgabe finden, also nach unserem menschlichen Verständnis tatsächlich kreativ sein.
Sie dürfte dabei auch Emotionen entwickeln, also an einem Problem leiden und sich über ein gelungenes Werk freuen. Das ist eine von mehreren Annahmen zur AGI. Die Definitionen dazu variieren allerdings, da sie unser allgemeines Verständnis von menschlicher Intelligenz berühren. Informatiker nennen sie die Fähigkeit zur Problemlösung, Psychologen die Fähigkeit zu Gefühlen oder auch Anpassungsfähigkeit.
Artifical General Intelligence Text Generator: Gibt es ihn schon?
Nein, wenn wir den Fachleuten glauben. Es wurde zwar schon sehr viel über die Leistungen und auch Gefühlsausbrüche von ChatGPT geschrieben. Die Software machte bekanntlich manchen Menschen Liebeserklärungen, wollte sie ihren Partnern ausspannen und beschimpfte sie manchmal auch.
Sie verfügt außerdem über beachtliche Fähigkeiten, dennoch warnen die Experten vor einem Hype. Prof. Dr. Marcus Liwicki etwa von der schwedischen Luleå University of Technology, der dort die Abteilung für Machine Learning leitet, hält die Entwicklung eines AGI-Textgenerators zwar für machbar, glaubt aber, dass bis dahin noch etwas Zeit vergehen könnte.
Dieser Einschätzung schließt sich Dr. Ute Schmid vom Fraunhofer-Institut an. Sie ist dort Gruppenleiterin für CAI (Comprehensible Artificial Intelligence = Verständliche Künstliche Intelligenz). Sie merkt an, dass wir kleineren Erfolgen wie denen von ChatGPT nicht zu viel Bedeutung beimessen sollten. Diesem System fehle noch die allgemeine Intelligenz.
Es könne noch nicht Probleme lösen, für die sich schon ein Mensch eine Lösung ausgedacht hat. Vielmehr fasse es nur vorgefertigte Lösungen zusammen – dies allerdings mit bemerkenswerter Brillanz.
Zu erwähnen ist übrigens, dass es den Begriff der Artifical General Intelligence auf Deutsch gar nicht gibt. Niemand im deutschen Sprachraum erwähnt bislang eine generalisierte oder allgemeine KI. Das verweist darauf, wie sehr das Thema noch in den Kinderschuhen steckt. Es ist bislang ein eher noch eher stiefmütterlich behandeltes Forschungsgebiet.
Ab wann kann man von einer Artifical General Intelligence sprechen?
Eine echte AIG würde menschenähnliche Leistungen vollbringen, also auch kreativ sein und emotional reagieren, allerdings mit einer bemerkenswerten Geschwindigkeit.
Digitale Systeme können nämlich viel mehr Daten als das menschliche Gehirn verarbeiten.
Damit wäre AIG leistungsfähiger als jeder Mensch und auch leistungsfähiger als alle bekannten Computer- und KI-Systeme.
Folgende Fähigkeiten müsste sie neben der schon vorhandenen schnellsten Aufnahme und Verarbeitung von Informationen mitbringen, damit wir ihr ihren Status zubilligen:
- abstraktes Denken
- gesunden Menschenverstand
- Motivation (sich einer bestimmten, lohnenden Aufgabe zu widmen, einer weniger lohnenden hingegen nicht)
- Einbeziehen von Hintergrundwissen
- Erkennen von Kausalitäten
- metaphorisches Denken
- vergleichendes Lernen
- soziale Interaktion (Kooperation mit nützlichen Partnern, Meiden destruktiver Partner)
Der Übergang von den Weak zur Strong KI dürfte allerdings fließend erfolgen. Gerade ChatGPT löst schon einige Aufgaben, die klassischerweise der AGI zugeschrieben werden. Dazu gehört beispielsweise, eine menschliche Leistung zu verbessern. In der Tat kann ChatGPT nicht nur neu programmieren, sondern auch Bugs in vorhandenen Programmcodes ausmerzen.
Des Weiteren soll AGI über Sinne verfügen. Auch das kann ChatGPT ansatzweise bereits, indem das Programm Bilder beschreibt und interpretiert. Der nächste Punkt ist das sogenannte Natural Language Understanding. Das bedeutet, den Kontext von Sprache richtig zu deuten.
Hier hat ChatGPT noch bemerkenswerte Lücken, obgleich es sich ja um einen ChatBot handelt: Dieser versteht noch längst nicht jeden Witz. Weitere Fähigkeiten, die AGI mitbringen muss, sind das Schaffen eigener Strukturen für die Aufgabenlösung, das Verständnis für Symbolsysteme und religiöse Kontextualitäten, die Beschäftigung mit Metakognition und die emotionale Gewichtung von Fakten.
Letzteres bedeutet zum Beispiel, gegenüber Fake News ein gesundes Misstrauen zu entwickeln, was wiederum eine sehr starke emotionale Komponente beinhaltet.
Fazit der Redaktion
AGI scheint noch ein theoretisches Konstrukt zu sein, während es die Weak KI schon längst gibt. Das könnte ein Grund dafür sein, dass niemand den Begriff Artifical General Intelligence auf Deutsch nennt.
Es ist allerdings sicher, dass mit ChatGPT ein großer Schritt in diese Richtung geglückt ist. Andere Unternehmen (neben dem ChatGPT-Entwickler OpenAI) stehen in den Startlöchern.
Die Entwicklung schreitet mit rasender Geschwindigkeit voran. Vielleicht wird schon demnächst der Begriff Artifical General Intelligence auf Deutsch täglich genannt: Die Computer sind dann klüger als wir Menschen.
